Unternehmensverantwortung

Liebes Europa,
können wir gemeinsam mal wieder was Großes starten?

Jetzt neue Kampagne und Petition für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz unterstützen!

Foto: CIR

Mit eurer Unterstützung haben wir erreicht, dass die Bundesregierung im Juni 2021 endlich das deutsche Lieferkettengesetz verabschiedet hat. Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber: Die Wirtschaftslobby hat es an zentralen Stellen abgeschwächt. Aktuell arbeitet die Europäische Union an einem EU-weiten Lieferkettengesetz. Dieses Gesetz ist eine große Chance für eine global gerechtere Wirtschaft! Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass das Gesetz kein Papiertiger wird. Die Initiative Lieferkettengesetz, bei der sich die CIR engagiert, hat deshalb die Kampagne #yesEUcan! für ein wirksames europäisches Lieferkettengesetz gestartet. Unterstützt die Kampagne, indem ihr die neuen Kampagnenmaterialien verteilt und auf die Petition hinweist!

Warum brauchen wir ein starkes EU-Lieferkettengesetz?

 

Kinder in Indien graben in tiefen Löchern nach dem Glitzer-Mineral Mica. Menschen, die unsere Kleidung herstellen, arbeiten zu Hungerlöhnen. Ein Konzern aus Europa bedroht mit einem Mega-Erdölprojekt Menschen und Tiere in Ostafrika. Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur in den Wertschöpfungsketten europäischer Unternehmen. Freiwillig ergreifen die meisten Unternehmen keine ausreichenden Maßnahmen, um Menschenrechte und die Umwelt zu schützen.

Als Initiative Lieferkettengesetz haben wir deshalb die Bundesregierung aufgefordert, einen gesetzlichen Rahmen gegen Gewinne ohne Gewissen auf den Weg zu bringen. Nach langem politischen Ringen hat der Bundestag im Juni 2021 endlich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verabschiedet. Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn es schreibt deutschen Unternehmen erstmals verbindliche Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte vor.

Deutsches Gesetz mit Schwächen

Leider hat die Wirtschaftslobby das Gesetz jedoch an zentralen Stellen abgeschwächt. So müssen Unternehmen bei mittelbaren Geschäftspartnern erst dann Risiken untersuchen, wenn sie bereits Kenntnis über mögliche Menschenrechtsverstöße haben – wenn es vielleicht schon zu spät ist. Außerdem erleichtert es das Gesetz Geschädigten nicht, Unternehmen vor deutschen Gerichten erfolgreich auf Schadensersatz zu verklagen. Umweltstandards werden kaum und Klimaschutz gar nicht berücksichtigt.

Wir haben jetzt die Chance, diese Mängel zu beheben! Denn die Europäische Union arbeitet gerade an einem EU-weiten Lieferkettengesetz. Die Europäische Kommission hat dafür einen Entwurf vorgelegt, der in wichtigen Punkten über das deutsche Gesetz hinausgeht aber weiterhin Schlupflöcher enthält.

Das muss drin sein!

Die EU kann als drittgrößter Wirtschaftsraum der Welt mit einem starken Lieferkettengesetz einen entscheidenden Beitrag zu einer global gerechten Wirtschaft leisten. Dafür muss das EU-Lieferkettengesetz mindestens diese Anforderungen erfüllen:

  • Es muss ausnahmslos die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette von Unternehmen erfassen, ohne Ausnahmen und Schlupflöcher;
  • Es muss Unternehmen in Haftung nehmen und Geschädigten endlich die Möglichkeit bieten, erfolgreich vor Gerichten in Europa Schadensersatz gegenüber beteiligten Unternehmen einzuklagen;
  • Es muss Unternehmen verpflichten, auch Umwelt und Klima zu schützen;
  • Es muss eine umfassende Beteiligung der Betroffenen bei der Umsetzung des Gesetzes sicherstellen.

Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, ein wirksames EU-Lieferkettengesetz zu unterstützen. Bundeskanzler Olaf Scholz muss deshalb von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und dieses Versprechen umsetzen. Er muss sich im Rat der EU, wo sich die Mitgliedsstaaten zum Kommissionsentwurf positionieren werden, für ein wirksames Lieferkettengesetz einsetzen – auch gegen Widerstand von Seiten der Unternehmensverbände!

Wie könnt ihr die Kampagne unterstützen?

Zunächst ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen die Petition an Bundeskanzler Scholz unterzeichnen. Weist im Bekanntenkreis und im Rahmen eurer Initiativen auf die Petition hin. Für Veranstaltungen und Straßenaktionen könnt ihr auch gedruckte Unterschriftenlisten bestellen. Um auf die Forderungen der Initiative Lieferkettengesetz aufmerksam zu machen, könnt ihr die neuen Kampagnenmaterialien verteilen. Später könnt ihr auch eure Europaabgeordneten auffordern, sich für ein wirksames EU-Lieferkettengesetz einzusetzen. Anleitungen für solche Gespräch sowie Tipps für Straßenaktionen werden wir bald zur Verfügung stellen. Um am Ende ein starkes EU-Lieferkettengesetz zu bekommen, brauchen wir einen langen Atem! Wir zählen auf euren Einsatz!

Neues Kampagnenmaterial

Porträt von Christian Wimberger

Ich bin für Ihre Fragen da:

Christian Wimberger
Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung, Guatemala
wimbergernoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-21